* Die Ideale und Ideen *

Stunden danach befinden sie sich beide irgendwo auf der Strecke Richtung Lausanne. Noch auf dem Weg kurz vor dem Schloss von Corines Vater umarmen sie sich erneut. Corine weiß, was sie nun erwartet, läßt Konstantin ins Sterbezimmer ihres Vaters treten. Es kommt zu einem kurzen Blickkontakt. Aber es ist der Vater, der zu sprechen beginnt. Konstantin erlebt einen gebrochenen Mann, der in seinen Ängsten genau ihn, den er seiner Zeit verjagt hatte, um Verzeihung bittet. 


Kurze Zeit später ...

Corine und ihr gemeinsamer Freund Titus richten sich auf eine lange, ruhige Nacht ein. Aber - das Schloss ist bereits von Geheimdienstleuten umstellt. Die drei beschließen, sich nur noch schriftlich und per Handzeichen zu verständigen. Konstantin verläßt den Raum, will sich in den vielen Schlossfluchten nach einem Schlupfweg umsehen, kehrt jedoch von dort nicht zurück.

Corine fällt durch diesen Schock in tiefe Bewußtlosigkeit. Sie erlebt im Traum, wie sie mit Konstantin und Titus - ihrem gemeinsamen Freund - über einen unterirdischen Gang aus dem Schloss heraus an das Ufer des Sees gelangen. Sie rudern weit, sehr weit den See hinaus. Dichter Nebel schützt sie und im rechten Augenblick lichtet er sich. Es öffnet sich für sie der Blick auf ein über dem Wasser völlig ruhig schwebendes riesiges Gefährt! Es ist das Raumschiff >ANTARIS<,  in welches sie aufgenommen werden. Corine träumt den Flug nach Washington mit diesem Raumschiff. Sie träumt schließlich davon, dass es ihnen gelingt, in einer landesweit verbreiteten Tageszeitung für den übernächsten Tag ein Inserat geschaltet zu bekommen. Trotz zahlreicher Widrigkeiten gelangen sie an diesem 28. Novembertag nach Washington D.C. bis vor die Stufen des Lincoln Memorial, auf dessen obersten Stufen Konstantin stehen will, um eine Rede vor wieviel Menschen auch immer zu halten.  Corine träumt davon, dass der Plan Konstantins aufgeht,, mit diesem mysteriösen Inserat hunderttausende von Amerikanern erreichen zu können, die das Opfer auf sich nehmen, hier sich an diesen Ort vor den Stufen des Lincoln Memorials einzufinden, um den Worten zu lauschen, um die Gründe zu erfahren, die die Humanisierung der Erde bislang so versperren.

Das Inserat muß in dieser Zeit verdeckter Diktatur und großer Armut auch in den USA immense Wirkung, Anziehungskraft auf die Massen ausgeübt und sich weithin herumgesprochen haben.
Die drei hatten mit diesem Inserattext lediglich Menschen auffordern wollen, sich an diesem 28. November 1999, also kurz vor Jahrtausendwende, auf diesem Platz einzufinden, um eine wichtige Mitteilung zum Beginn des neuen Jahrtausends entgegen zu nehmen.

Die vielen tausend Menschen nun in diesem Augenblick - die meisten ärmlich bekleidet, fröstelnd, da ein kalter Novemberwind über den Platz hinwegweht, dennoch harrend auf das, was weithin angekündigt ward! Konstantin läßt sich Zeit, zu viel Zeit. Er droht wegen seiner  etwas unbedarften Ausdrucksweise und Haltung zum Gespött der Massen zu werden. Schon werden erste Buhrufe gegen ihn laut. Er wartet, wartet, ringt mit sich. Aber er beginnt dann doch mit fester Stimme zu reden. Schneidend-hallend diese, von Tausenden von Watt verstärkt über den Mall hinweg. Aber Konstantin braucht zu lang, um auf den Punkt zu kommen. Die Menge drängt ihn, nun endlich was zu sagen, was denn so bedeutungsvoll sei.

Konstantin beginnt zu wanken, er muß sich abstützen am Pult. Das Gespött nimmt zu. Das Gegröle von Tausenden läßt ihm keine andere Wahl als weiter innezuhalten. Doch Titus und Corine drängen ihn, den Spöttern endlich die Meinung zu sagen. Konstantin erinnert sich in diesem Moment der Gefährlichkeit massenhaften Spottes und nimmt einen neuen Anlauf mit sehr viel größerer Härte und Entschlossenenheit. Er greift nun gerade diesen Spott auf, macht ihn zum Hauptthema für eine Weile, weist darauf hin, daß genau dieser Spott es ist, der Minderwertigkeiten schuf, die zu diesen Machttrieben führten, die zum Ende des Jahrtausends so viele von ihnen in arge Not gebracht haben.



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